
“Die Essenz der Meditation ist zu lernen, zurückzustehen und Gott zu erlauben, sich an die vorderste Stelle unseres Lebens zu setzen, den Schritt zurückzugehen von der Selbst-Zentriertheit hin zur Gott-Zentriertheit. Das Ergebnis ist, dass wir unseren eigenen Platz in der Welt finden, dass sich unsere Beziehung richtig platzieren – unsere Beziehung miteinander, unsere Beziehung zur Schöpfung und unsere Beziehung zu Gott.”
– John Main –
Ablauf unserer Meditationstreffen
- Bitte sich ein paar Minuten vor der vereinbarten Startzeit einloggen
- Begrüssung
- Atem- und/oder Körperübungen
- Eröffnungsgebet
- 25 Minuten Stille
- Textlesung
- Gelegenheit zum individuellen Austausch
- Schlussgebet
John Main in: The Present Christ
„Sucht aber zuerst sein Reich und seine Gerechtigkeit; dann wird euch alles andere dazugegeben“ (Mt 6,33)
sagt das Evangelium . Dass wir in unserem ureigenen Wesen im Schweigen dieser Mitte verwurzelt
sind, ist für uns anscheinend die am schwersten fassbare Wahrheit unseres Lebens. Das Problem ist
jedoch unsere Zerstreutheit, unser Streben nach Besitz. Tatsächlich wartet der Geist geduldig auf
uns in Seiner eigenen ewigen Stille. Unsere Pilgerreise der Meditation lehrt uns, dass wir im Geist
und in der Wahrheit bereits dort sind, bei unserem Vater, der uns geschaffen hat, um dort zu sein,
der uns berufen hat, dort zu sein, und der uns liebt, wenn wir dort sind.
Unser Erwachen zu dieser Wirklichkeit ist die Entfaltung unseres Geistes. Mit dieser Entfaltung
kommt die Freiheit. Es ist die Freiheit des Geistes, sie erweitert die Reichweite unseres begrenzten
Bewusstseins durch die Vereinigung mit dem menschlichen Bewusstsein Jesu, der mit dem
unendlichen Raum Seiner Liebe in unserem menschlichen Herzen Wohnung nimmt. Doch wohnt Er
dort mit der vollkommensten Achtung für unsere Freiheit, für die Bestimmung, die uns im Schoß
Seines und unseres Vaters bereitet wird. Die Freiheit ist unsere Fähigkeit, mit ungeteiltem
Bewusstsein in diese Bestimmung einzugehen und sie als die Vollkommenheit des Geheimnisses
der Liebe zu erkennen. Dieses Wissen ist keine Theorie oder Spekulation, sondern die Berührung
mit der unmittelbarsten und persönlichsten Wirklichkeit. Wir meditieren nicht lange, bevor sich
unsere Augen gegenüber den Erscheinungsformen der Liebe in unserem Leben zu öffnen beginnen,
während wir vorher zu kurzsichtig waren, um sie wahrzunehmen, oder nicht großherzig genug, um
sie anzunehmen.
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