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16. Juli 2024
19:00 - 20:00
Online Meditation, Deutsch
Mit Atem- und/oder Körperübungen. Den jeweiligen Text des Tages, findest Du weiter unten auf dieser Seite (weitere Informationen). Verantwortlich: Claudia Jurt Steiger und Daniel Leiggener.

“Die Essenz der Meditation ist zu lernen, zurückzustehen und Gott zu erlauben, sich an die vorderste Stelle unseres Lebens zu setzen, den Schritt zurückzugehen von der Selbst-Zentriertheit hin zur Gott-Zentriertheit. Das Ergebnis ist, dass wir unseren eigenen Platz in der Welt finden, dass sich unsere Beziehung richtig platzieren – unsere Beziehung miteinander, unsere Beziehung zur Schöpfung und unsere Beziehung zu Gott.
– John Main –


Ablauf unserer Meditationstreffen
  • Bitte sich ein paar Minuten vor der vereinbarten Startzeit einloggen
  • Begrüssung
  • Atem- und/oder Körperübungen
  • Eröffnungsgebet
  • 25 Minuten Stille
  • Textlesung
  • Gelegenheit zum individuellen Austausch
  • Schlussgebet

John Main in: Word into Silence (1701)

Wenn ich Cassianus lese, kommt mir das Gebet in den Sinn, das Jesus gelobt hat, als Er uns von
dem Sünder erzählte, der hinten im Tempel stand und einen einzigen Satz betete: „Herr, sei mir
armem Sünder gnädig, Herr, sei mir armem Sünder gnädig.“ Er ging „gerechtfertigt“ nach Hause,
sagte Jesus, im Gegensatz zum Pharisäer, der vorne im Tempel stand und laut und wortreich betete.1
Die gesamte Lehre des Cassianus über das Gebet gründet sich auf die Evangelien: „Wenn ihr betet,
sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte
machen. Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet.“2
Wie ich bereits angedeutet habe, geht es beim Gebet nicht darum, mit Gott zu sprechen, sondern
Ihm zuzuhören und mit Ihm zusammen zu sein. Dieses einfache Verständnis des Gebets liegt dem
Ratschlag von Johannes Cassianus zugrunde, der sagte: Wenn wir beten und zuhören wollen,
müssen wir ruhig und still werden, indem wir immer wieder einen kurzen Vers rezitieren. Cassianus
übernahm diese Methode, die bereits zu seiner Zeit eine altehrwürdige Tradition war, und diese
Tradition ist dauerhaft und allgemein gültig. Tausend Jahre nach Cassianus empfahl der englische
Autor der Wolke des Nicht-Wissens die Wiederholung eines kleinen Wortes: „Wir müssen in der
Höhe und Tiefe, in der Länge und Breite unseres Geistes beten, [sagt er,] nicht mit vielen Worten,
sondern mit einem kleinen Wort.“
(1701)

 

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